Paperboy goes Cargobike

Zeitungszustellung und Lastenrad - Das passt perfekt zusammen

Ich kann nicht sagen, dass ich auf eine lange Geschichte in Sachen Zeitungszustellung zurückblicken kann. Als Stundent habe ich das eine Weile gemacht, um mir neben dem Studium ein paar Mark dazuzuverdienen. Aktuell beliefere ich einen Bezirk in meinem kleinen Heimatort Dürwiß. Die Arbeit ist dieselbe geblieben, jedoch hat sich das Transportmittel grundlegend geändert.

Gestern - Audi 80 Diesel

Als Student stieg ich ein Jahr lang bis auf Sonntags jeden Morgen in meinen Audi 80 (Diesel), fuhr 4 Kilometer zur Ablagestelle, packte die Zeitungen in meinen Audi und lieferte sie aus. Damals kam mir nie in den Sinn, ein Fahrad statt meines Autos zu nutzen. Lasternräder waren damals und noch Jahrzehnte später nicht bekannt und es gab sie nicht bei Henrotte um die Ecke. Okay, die gibt`s da heute immer noch nicht aber sie sind heutzutage zumindest in aller Munde. 😂

Heute - Bakfiets Cargobike

Heute ist das Transportmittel ein anderes: ein Lastenrad! Meine Botenroute verläuft in unmittelbarer Nähe zu meiner Wohnstätte und die Abladestelle der Zeitungen liegt gerade mal einen Kilometer von meinem Haus entfernt.

Das fast perfektes Zustellerfahrzeug - Keine Autos und gute Luft

Nach einem Monat Erprobung hat sich das Lastenrad als (fast) perfektes Zustellfahrzeug herausgestellt. Das liegt zum einen daran, das zum Zeitpunkt der Zustellung ( ca 4.30 Uhr bis 5.45 Uhr morgens ) keine oder kaum Autos unterwegs sind und man ziemlich ungestört mit dem Rad unterwegs sein kann. Zum anderen fahre ich gerne Rad und nutze die Fahrten, um körperlich Fit zu bleiben. Die Luft morgens ist perfekt zum Radfahren. Ab 6 Uhr setzt dann wieder langsam der alltägliche Pendlerverkehr ein und die Straße wird für Radfahrer schwererer befahrbar. Die Luft wird dann auch wieder durch die Autobgase schlechter.
Mit dem Lastenrad bin ich in etwa so schnell wie mit dem Auto, habe aber wesentlich geringere Kosten und eine wesentlich bessere Umweltbilanz.

Regen, Sturm, Glatteis, Kälte - Wie schlägt sich das Lastenrad?

Das Handling bei Regen oder Sturm ist im Vergleich zum Auto etwas umständlicher. Bei leichtem Regen reicht eine Decke über der vorderen Transportkiste, die dann natürlich bei Zugriff hochgehoben und wieder zugezogen werden muss. Das kostet ein wenig Zeit. Es gibt für meine Lastenradmodell diverses Zubehör wie Regenverdecks und Regenschutzplanen, was ich jedoch noch nicht ausprobiert habe. Bei starkem Regen oder Sturm fahre ich mit dem Auto, da ansonsten die Zeitungen nicht ausreichend vor Nässe geschütz werden können. Kälte ist bei entspechender Kleidung kein Problem. Ich habe mir an den Handschuhen bei den Zeigefingern die obere Kuppe abgeschnitten, damit ich auch dünnere Zeitungen gut greifen kann.

Sind alle Modelle für die Zustellung geeignet?

Der Klassiker Long John von Bakfiets ist prima für die Zustellung geeignet. Es verfügt über eine ausreichend große vordere Transportkiste. Dort haben in der Regel auch die dicksten Zeitungsausgaben platz. Die Zeitungen lege ich immer in zwei Haufen gegenüber und in der Mitte ist noch genug Platz zum greifen. Standarmässig haben die zweirädrigen Lastenräder in der Mitte Aufbockträger. Das häufige Aufbocken wurde mir jedoch schnell zu lästig und zeitaufwendig und hätte auf Dauer erhöhten Materialverschleiß verursacht. Ich habe deshalb einen zusätzlichen Seitenständer befestigt, den ich während der Fahrt ausgeklappt lasse. Somit kann ich bei Stopps das Rad schnell abstellen und zur Weiterfahrt wieder aufnehmen. Das spart sehr viel Zeit.

Tipp: seitlicher Zusatzständer

  • 1 bringt mehrere Minuten Zeitersparnis
  • 2 schont das Material
  • 3 schont den Rücken

Die einspurigen Lastenräder haben in der Regel unter der Transportkiste einen Mittelständer zum aufbocken. Diese sind zwar sehr stabil, haben aber bei der Zustellung den Nachteil, dass man bei jedem Halt das komplette Rad aufbocken und wieder abbocken muss. Das kostet Zeit und bedeutet einen gößerem Materialverschleiß. Außerdem belastet es unnötig den Rücken - ein Lastenrad wiegt gut und gerne 50 kg.
Den Ständer lasse ich während der Fahrt ausgeklappt und brauche beim Halt nur noch das Fahrrad leicht zur Seite kippen.

Immer dabei - die Stirnlampe

Ein unverzichtbares Utensil bei der Zustellung mit dem Cargobike in der Nacht ist die Stirnlampe. Man wird gesehen und man sieht. Manche Briefkastenschlitze und Zeitungsrohre sind bei Dunkelheit und schlechter Beleuchtung teilweise schwer zu sehen. Ich habe so erste Anzeichen von Nachtblindheit und da hilft die Funzel ungemein.

Was könnte besser sein?

Ganz klar: ein eCargo-Bike!
Das Long John Classic ist keine Rennmaschine. Es kommt eher als gemütlicher Mercedes daher und ist mit ca. 50 Kilogramm kein Leichtgewicht.
Im ländlichen Dürwiß sind die Anfahrtswege zum Teil recht auseinandergezogen. Eine eCargo-Variante würde hier noch mal ca. 10-15 Minuten Zeitersparnis bringen. Damit wäre man dann definitiv schneller als mit dem Auto.

Weg vom Auto und hin zum Lastenrad. Für mehr Lebensqualität und einer besseren Umweltbilanz.

Wenn du mehr wissen möchtest oder einfach nur Fragen hast, nehm bitte mit uns Kontakt auf. ... Bei Fragen stehen wir dir jederzeit gerne zur Verfügung.